Holly Golightly

#113
Fiji

Einmal Nase pudern!

  • Update

Wie es sich bei einem Party-Girl der 1980er-Jahre gehört, steht ab und an ein Schönheitstermin ins Haus. Bei Holly Golightly ist das nach ca. 15.555 gesegelten Seemeilen mal wieder der Fall. Nase pudern sowie Waschen, Färben, Schneiden, Föhnen und Legen sind also angesagt.

Da der Skipper auch den Posten des Beauty-Managers bekleidet, reist er vier Wochen vor Mareike an, um die nötigen Schönheitsmaßnahmen an Miss Holly Golightly in die Wege zu leiten.

Das erste Wiedersehen mit Holly gestaltet sich allerdings sehr enttäuschend. Die Gute hat sich wirklich mächtig gehen lassen. Ein schimmliger Teint in Verbindung mit einem inneren olfaktorischen Desaster, dazu eine auch äußerlich sehr ungepflegte Erscheinung lassen den Skipper erst mal so sehr die Nase rümpfen, dass er sich notgedrungen in einem benachbarten Resort einmietet.

Schimmel …
… wohin man schaut

Nach drei Tagen Schönheitspflege kommen der Skipper und Holly sich dann wieder näher und einer gemeinsamen Zukunft steht nichts mehr im Wege.

Die weiteren geplanten Frischzellenkuren können also beginnen. Untenrum gibt’s zwar kein „kleines Schwarzes“ von Givenchy, dafür aber ein wasserfestes türkises Unterwasserkleidchen von Resene und dazu eine Rumpfpolitur, die den Body wieder strahlen lässt. Obenrum schützen neue seitliche Sonnensegel vor Wind, Sonne und Regen. Auch die inneren Werte dürfen nicht zu kurz kommen: Die Leitungen für den Energiefluss werden optimiert und teilweise neu dimensioniert.

Neues Unterwasserkleidchen

Dem weiblichen Bedürfnis nach Kommunikation wird ebenfalls Genüge getan: Eine „Verbindung zu den Sternen“ wird montiert und macht Holly zukünftig sogar auf hoher See erreichbar. Der Oberguru dieses Produkts ist uns persönlich zwar recht unsympathisch, aber leider ist „Magenta Himmel“ der guten alten Telekom bis auf weiteres nicht lieferbar!

Unser Link zu den Sternen

Einen Großteil des Energiehungers stillt unser Schiff normalerweise sehr vorbildlich über Solarzellen – die aber leider den Geist aufgegeben haben (viel zu schnell übrigens!). Dank eines internationalen Versenders, dessen Lieferungen Gott sei Dank nur in Filmen mit Tom Hanks auf einsame Inseln abstürzen, wurde Ersatz aus Deutschland pünktlich und ohne Stress mit dem Zoll nach Fiji in die Marina geliefert. Durch diese Frischzellenkur haben wir nun wieder ordentlich Energie in der Kajüte.

Hier kommt die Sonne herein

Auch Hollys kleiner Bruder „Fred“ benötigt nach „halb mal um die Welt“ etwas Zuwendung. Nach einem ausgiebigen Peeling und vier bis fünf Schichten „Varnish“ ist auch er für die kommenden Seemeilen gerüstet und kann zwischen den vielen Gummibooten am Steg wieder glänzen.

Freiluft Beauty-Salon

Ein „neuer“ wenig gebrauchter Autopilot (jetzt sogar mir Display!) wird Holly zukünftig wieder durchs Nachtleben steuern, während der Kühlschrank dank neuer, dickerer Kabel und besserer Isolierung vergnügt vor sich hin brummt und die Cocktails für die Nachtwache auf Wunschtemperatur bringt.

In Sachen Temperatur kann nun auch der Genosse Gasherd wieder punkten: Drei statt zuletzt nur noch zwei Flammen – dank neuem Temperatursensor!

Die inneren Organe unseres Gasherdes funktionieren wieder!

Und anstelle dicker Klunker gibt’s vielerlei neuen Klimbim: flutschige Mastrutscher, ein neues Seeventil am Motor, Campingleuchten, die auch Rotlicht für die Nacht können, neue Ventilatoren, frische Revierführer, starke Akkublöcke, eine neue Boombox für den guten Ton und kleine Details wie „neues Licht in einer dunklen Ecke“ runden das Beauty-Paket ab.

Der schon etwas angelaufene, rotierende Messingschmuck in schicker Propellerform glänzt ebenfalls wieder in einem vornehmen Gelbgold, dekoriert mit Zinkakzenten in Form von neuen Opferanoden.

Feiner Glanz am Propeller
Frischer Rutscher

Leider verzögert am Ende eine kleine Unpässlichkeit (Leck) unseren „Wieder-in-See-stechen-Termin“ um ein paar Tage. Kann vorkommen – Holly Golightly ist nun ja auch nicht mehr das jüngste Party-Girl in der Ankerbucht.

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