Holly Golightly

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Wir sind Mareike und Franz. 2022 haben wir uns mit unser Yacht Holly Goligthly auf den Weg gemacht, um die Welt zu entdecken.

#42
Mindelo

Olá Mindelo!

  • Reisegeschichten
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Kneipenleben im Veedel

Mindelo präsentiert sich bunt und abwechslungsreich und gefällt uns vom ersten Augenblick an! Bereits unser Ankermanöver wird des nächtens von wildem Getrommel aus dem Ort begleitet und gibt uns eindeutig das Gefühl, alles europäische nun hinter uns gelassen zu haben.

Tags drauf ziehen verschiedene Trommel-Gruppen durch die Stadt, es ist Karneval und schon Wochen vor dem Haupt-Event wird - anscheinend immer Sonntags - an jeder Ecke geübt und gefeiert. Wir folgen zwei Gruppen durch Mindelo, hinein in Gegenden, in die wir so ganz allein sicher nicht gegangen wären. Kostümiert sind die wenigsten, aber es wird getrommelt, gesungen, getanzt und extrem viel gelacht. Die Community ist mehr als offen: wir bekommen „Musikinstrumente“ in die Hand gedrückt, Franz sogar einen „Voodoo-Stab“ mit verschiedenen Puppenköpfen und Schädeln gespickt. Töpfe und Metall-Deckel werden als Glücksbringer auf die Straße gekippt und wieder eingesammelt.

So viel Freude, Lebenslust und Offenherzig haben wir bisher nirgendwo erlebt!

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Die gigantische Musik-Kulisse wird noch getoppt, indem mit Hilfe eines bazookaähnlichen dicken Rohrs, das auf der Schulter getragen wird, ohrenbetäubende Explosionen verursacht werden! Immer wieder werden auch die Umstehenden aufgefordert, diesen speziellen „Knallkörper“ zu zünden.

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Abends gibt es in jeder Bar und in jedem Restaurant Live-Musik! Es ist viel Fado zu hören und schon bald ist „Sodade“ - im Original von der berühmten Cesária Evora - der Ohrwurm in unseren sechs Ohren.

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Cesária Evora in Putz gemeißelt

 Herausragend der Abend im Café Royal! Das Interieur erinnert dank seiner dunklen Holzoptik und einer umlaufenden Galerie an eine Filmkulisse und sorgt durch seine einheimischen Stammgäste für besonders authentischen Flair.

Tagsüber in Mindelo unterwegs, erlebt man eine recht heterogene Gesellschaft. Es gibt unglaublich viele kleine Läden: gefühlt ist an jeder Ecke zum Beispiel ein Lebensmittelgeschäft, von denen eines kleiner als das nächste ist – darunter winzige „Tante-Emma-Läden“, in denen man wie in den 50er Jahren die Waren am Tresen bestellt. Große Supermärkte sucht man vergebens. Daneben gibt es Geschäfte, in denen gefühlt alles angeboten wird: Tupperware, Schuhe, Matratzen, Koffer, Fliegenklatschen, Töpfe, schicke Kleider und in einer Ecke steht sogar eine Friseurin bereit, für alle Fälle. All das ist gepresst, gestopft und gestapelt auf wenige Quadratmeter - Warendruck in Königsdisziplin - und wir gehen still davon aus, dass Inventuren hier wohl kein Thema sind.

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Es gibt eine tolle Markthalle, in der Obst und Gemüse verkauft wird. Auf einem belebten Marktplatz werden bunte, afrikanisch anmutende Kleider, Strandtücher und Holzfiguren angeboten, während daneben genäht und natürlich auch hier frisiert wird.

Auf den Straßen hocken an jeder Ecke und vor den Lebensmittelläden Frauen, die Bananen, Tomaten oder Fisch verkaufen.

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Und in all dem bunten Treiben gibt es deutlich viel Armut. Wir werden immer wieder angesprochen, um Geld oder auch um einen kleinen Einkauf gebeten. Es ist eine ganz schöne Herausforderung für uns, damit umzugehen und wir sind mit uns und anderen Crews viel im Gespräch darüber, wie man sich eigentlich bestmöglich verhält.

All diese beeindruckenden Erlebnisse werden begleitet von Wind, genau genommen richtig viel Wind. Die Marina Mindelo ist eine offen in der Bucht liegende Steganlage, deren Schwimmstege einfach an Ankern hängen. Die Schiffe machen mit Hilfe von Mooringleinen fest, richtig fest … die Stege allerdings bewegen sich wellenartig im Schwell der Bucht auf und nieder und schwoien hin und her. Die Boote hängen irgendwie also zwischen festgezurrter Mooring und bockendem Steg. Das Resultat sind mehr oder weniger verzweifelte Bootsbesatzungen, die tagein tagaus versuchen, ihr Bötchen so gut wie möglich festzubinden, ohne dass es zu sehr in die Leinen kracht. In Mindelo werden Ruckdämpfer auf Herz und Nieren geprüft. Von unseren fünfen überleben nur zwei den Aufenthalt dort heil.

Nachdem wir auf den Kanaren bereits zu dritt eine Woche auf den richtigen Wind gewartet haben, hilft uns der hier nun herrschende Starkwind auch nicht weiter. Das richtig traurige, doofe und enttäuschende Resultat davon ist, dass unserer Freundin und Mitseglerin Antje die Zeit davon läuft und wir uns auf den Kapverden eindeutig zu früh voneinander verabschieden müssen.

Unsere drei Wochen zu dritt waren ein „Live-und-in-Farbe-Beweis“ dafür, dass aller guten Dinge drei sind, vor allem, wenn die dritte im Bunde Antje heißt! Antje hat sich von Null auf Hundert ins Atlantik-Segeln gestürzt, Nachtwachen genossen (hat sie wirklich immer wieder betont!), für immens gute Stimmung gesorgt, soooo lecker gekocht, Kürbissen, die nirgendwo mehr Platz gefunden haben, Namen (Bernie und Ert) und in ihrer Heckkabine Asyl gegeben … und so vieles tolles mehr!

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Durch Antje hatten wir eine mega entspannte Überfahrt auf die Kapverden, konnten nachts bis zu sechs Stunden am Stück schlafen und mussten nicht immer raus, wenn ein Manöver anstand – großartig! Liebe Antje, es war ein Fest, Dich bei uns an Bord zu haben, hoffentlich kommst Du uns mal wieder besuchen!

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Inselbilder

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Liegeplatz ...
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... und Homeoffice auf Türkis
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Einklarieren unter dem gut gelaunten Blick des Che Guevaras der Kapverden: AmilcarCabral
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Dom op holiday
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Alternativer Jachtausstatter
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Aldi Extra-Süd
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Kiosk Extra-Schön
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Büdchen im Veedel
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Straßengrill
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Tag der geschlossenen Tür
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Dom in der Klemme
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Fotografin
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Motiv – beim Warten auf geöffnete Museumstüren
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Ausflug mit Aussicht
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Tanztraining für Karneval
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So bunt ...
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... ist das Leben!
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Gassenleben I
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Gassenleben II
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