Unser Schiff

Nordborg 33
10 m lang, 3,15 breit, 1,75 Tiefgang und 5,2 Tonnen Verdrängung. Die Yacht wurde 1986 in Dänemark gebaut und ist die Nummer 3 von nur 10 gebauten Exemplaren. Zusammen mit den Modellen Nordborg 26 und 30 verkörpert sie meines Erachtens die „klassische Linie“ der Nordborg-Yachten. Entworfen und gebaut wurde sie von Peter Roos und Holger B. Jenssen, dem heutigen Nordborg-Chef.
Unser Exemplar verfügt praktischer Weise über eine separate Heckkabine mit zwei Fenstern, einer kleinen Sitzfläche, und praktischen Staufächern. Die "Gästekabine" reicht über 2/3 der Bootsbreite und in ihr können sogar Riesen gut schlafen – jedoch nur gebückt stehen. Das Tolle ist, dass unsere Gäste sich in der Heckkabine auch mal „verkrümeln“ können und die Tür hinter sich zumachen können und so ungestört für sich sind. Der Kartentisch ist zu Gunsten der Heckkabine etwas kleiner als damals üblich, was aber im digitalen Zeitalter niemanden stört und im Grunde seiner Zeit voraus war.
Der Innenausbau ist extrem „hölzern“ und hochwertig. Alle Holzteile passen unglaublich genau ineinander. Plastik ist nirgends sichtbar. Das „Rundum-Holz-Ambiente“ aus Mahagoni erinnert uns ein wenig an eine Lounge der 60/70er Jahre – was uns ausgesprochen gut gefällt!
Sehr pfiffig ist die Müllentsorgung gelöst: Sie erfolgt durch eine kleine Tür in einen „externen“ Behälter in der Backskiste. Extrem praktisch und zugleich sicher ist die große Stehfläche auf halber Höhe im Niedergang auf dem Motor – keine steile und tiefe Niedergangstreppe – sondern ein geschützter Platz zum Stehen oder auch Sitzen. Außerdem kommt man so auch recht gut an den Motor und kann während der Fahrt schnell mal einen Blick auf diesen werfen.


Die Tanks könnten etwas größer sein – dank Watermaker und (hoffentlich) vielen Seemeilen unter Segeln sollten sie aber reichen: 120 l Wasser und 60 l Diesel + 80 Liter in Kanistern. Vier Gasflaschen, je 2,5 kg für Butan- und/oder Propangas.
Was die Segeleigenschaften angeht ist die NB 33 weniger ein Renner als ein Cruiser. Sie ist leicht untertakelt und für ihre Größe ist sie, mit modernen Yachten verglichen, recht schwer, was der soliden Bauweise geschuldet ist. Sie geht aber extrem sanft durch die Wellen, steckt Windböen bestens weg und hält stoisch ihren Kurs.
Das, typisch für die Boote dieser Zeit, schmal geschnittene Großsegel in Verbindung mit der Genua macht das Handling der Segel für eine kleine Crew recht einfach.
Das viele Holz muss natürlich gepflegt werden. Aber besonders der hohe hölzerne Süllrand ist eine echte Augenweide. Gut gefällt uns auch das zierliche, 7/8 getakelte Zweisaling-Rigg, dass schwarz eloxiert und durchgesteckt ist. Dazu passen die grauen Winschen der nicht mehr existenten Edelmarke „Meissner“. Praktisch ist auch die schwarz eloxierte Fußreling, an der sich alles mögliche gut befestigen läßt. Das Steuerrad empfinden wir als angenehm Kräfte sparend. Am Skeg hängt ein Ruderblatt aus Edelstahl indem sich hoffentlich kein Orca festbeißen kann! Eine solide Scheuerleiste mit einer für den Gegner gemeinen Messingschiene schütz den Rumpf zuverlässig. Alles in allem finden wir Holly Golightly sehr schiffig und trotzdem recht elegant – auch wenn sie verglichen mit den heutigen Langfahrtdampfern doch sehr zierlich ist.
Nach unserer problemlosen Atlantiküberquerung haben wir noch mehr das Gefühl "aufs richtige Boot gesetzt" zu haben :-)

